Vortrag DMK 2014: MobilityOS oder Das Ende der Verkehrsmittelwahl

dmk2014Die Digitalisierung aller Lebensbereiche hat immer stärkere Auswirkungen auf den Mobilitätssektor. Mit der rasanten Verbreitung leistungsstarker Smartphones gewinnen digitale Werkzeuge für die persönliche Mobilitätsplanung schnell an Bedeutung.

Dominierten zunächst simple monomodale Fahrplanauskünfte auf Grundlage statischer Informationen die Online-Auskunftssysteme, basieren die digitalen Mobilitätsassistenten heute zunehmend auf multimodalen Echtzeitdaten und inkludieren erste Ticketing-Services. One-Stop-Shops wie Daimlers moovel machen multimodales Verkehrsverhalten insbesondere in urbanen Räumen zu einer attraktiven Alternative zum Dasein als MIV-Captive.

Das präsentierte Szenario geht von der Annahme aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird und der Funktionsumfang der digitalen Berater wie die Anzahl der integrierten Mobilitätsangebote weiter ansteigen werden. Der entscheidende Evolutionsschritt, der für die nahe Zukunft erwartet wird, ist jedoch der Übergang von nur Verkehrsdienstleistungsangeboten bündelnden Integrator-Services zu auf die individuellen Mobilitätswünsche ausgerichteten Curator-Apps.

Zielvision dieser neuen Assistenzsysteme ist die Reduzierung der gegenwärtigen Informationsflut auf tatsächlich nutzerspezifische Mobilitätslösungen. Dabei lernt der persönliche Kurator aus vorherigem Mobilitätsverhalten, bezieht Wetter- und Terminkalenderinformationen in die Planung ein und achtet auf ein selbstbestimmtes Ziel im Hinblick auf den verkehrsspezifischen Klimafussabdruck. Wer möchte, kann die Verkehrsmittelwahl letztlich vollständig seinem persönlichen Mobilitätsbetriebssystem überlassen – und konzentriert sich auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens.

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