Bitte keine schnelleren Pferde!

Am September 2022 fand die diesjährige Schweizer Agora für eine automatisierte Mobilität (AUTOMATICAR) in Bern statt. Sie ist fester Bestandteil der zweitägigen Schweizer Mobilitätsarena. Ausgerichtet durch die Mobilitätsakademie des TCS ist die Mobilitätsarena etablierter Treffpunkt für Entscheidungsträger, Innovatoren und Interessierte im Bereich der Mobilität zum aktiven Meinungsaustausch und branchenübergreifenden Dialog. Thomas Sauter-Servaes war in diesem Jahr eingeladen, die Automaticar mit seiner Keynote „Bitte keine schnelleren Pferde! Was die Automatisierung des Strassenverkehrs von Henry Ford lernen kann“ zu eröffnen.

In seinem Beitrag thematisierte Thomas Sauter-Servaes die Frage, ob wir durch automatisches Fahren tatsächlich in ein neues Zeitalter der Mobilität eintreten oder nur die bestehende Pfadabhängigkeit beibehalten. Verändern wir die Mobilität nachhaltig oder machen wir nur das „Richtige im Falschen“? Im Anschluss an die Keynote diskutierte er seine Thesen mit Jürg Wittwer (TCS), Jürg Röthlisberger (ASTRA), Marco Fuster (Bernmobil) und Michael Bützer (Litra) in einem Podiumsgespräch.

Bilder: Mobilitätsakademie des TCS

Bube, Dame, König, MaaS – Der Autobaustein als Trumpf neuer Mobilitätsangebote

Vom 18. bis 19. Mai 2022 fand in der Messe Friedrichshafen das Forum Automobillogistik von BVL und VDA statt. Unter dem Leitmotto „Heiter bis wolkig. Clouds & Co. für Transparenz und Resilienz“ informierten sich rund 600 Teilnehmer:innen über die neuesten Branchentrends. Thomas Sauter-Servaes zeigte in seiner Keynote zum Abschluss der zweitägigen Veranstaltung auf, welche Rolle das Automobil in zukünftigen Mobilitätskonzepten urbaner Räume spielen kann

Das Forum Automobillogistik ist der jährliche Treffpunkt von Logistikern und Supply-Chain-Managern der Hersteller (OEM) und Lieferanten sowie von Automobilexperten aus Logistik-, IT-, Verpackungs-, Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen. Die beiden Veranstalter bieten mit dieser Plattform einen Treffpunkt, um Know-How und Ideen über Funktions- und Unternehmensgrenzen hinweg auszutauschen und persönliche Kontakte zu knüpfen. Die begleitende Fachausstellung und das Angebot an Sponsoringmöglichkeiten ermöglichen den Unternehmen, sich zielgruppenspezifisch zu präsentieren und in angemessenem Rahmen auf ihr Angebotsportfolio aufmerksam zu machen.

Bildquelle: BVL

«Nutzer»perspektive – Wie die digitale Mobilitätsrevolution den Stadtverkehr verändert

Derdifu Stadtverkehr verändert sich tiefgreifend. Stadtbewohner von morgen werden multimodaler unterwegs und weniger an ein eigenes Auto gebunden sein als heute. Im Difu-Fortbildungsseminar „Stadtverkehr der Zukunft“ vom 23. bis 24. Mai 2016 in Berlin ging es um die Beschreibung und Analyse dieser neuen urbane Mobilitätskulturen und innovativen Mobilitätsdienstleistungen, deren Relevanz für die städtische Planung sowie die daraus entstehenden Nutzungsansprüche im öffentlichen Raum. Im Rahmen der Thementisch-Diskussionen am ersten Tag erläuterte Thomas Sauter-Servaes in drei Durchgängen den Teilnehmern seine Sichtweise auf die Nutzerperspektive, deren Ansprüche an die Mobilitätsservices von morgen, technische Umsetzungen und die Fragen der Akzeptanz für eine neuer soziale Mobilitätspraxis.

Das grosse Rollen -Willkommen im Zeitalter der Permamobilität

das_grosse_rollenmobilecular hat zur Eröffnung des neuen Blogs des Informationsdienstes für den öffentlichen Verkehr (LITRA) einen Beitrag zur Zukunft des öffentlichen Verkehrs verfasst. Das Szenario skizziert eine Mobilitätswelt, in der selbstfahrende Fahrzeuge das bestehende Verkerhssystem innerhalb kurzer Zeit vollkommen auf den Kopf stellen und die Grenzen zwischen individuellem und öffentlichen Verkehr verwischen.

Das World Economic Forum befasst sich in diesem Jahr mit den Auswirkungen der vierten industriellen Revolution. Nach Dampfmaschine, Elektrizität und Digitalisierung nimmt nun die intelligente Produktion an Fahrt auf. In der Mobilitätswelt führt dies zu einer immer komplexer werdenden Vernetzung innerhalb und zwischen den Teilsystemen. Dienstleistungen wie die „crowd-sourced“ Echtzeit-Navigationsapp waze oder das multimodale All-in-one-Angebot BeamBeta der Wiener Linien sind Beispiele für diesen Trend. Gleichzeitig ist die Robotisierung des Verkehrsbetriebs einer der bedeutendsten Entwicklungspfade in der Mobilitätsbranche. Welche Folgen hat dies für den öffentlichen Verkehr?

Der vollständige Essay kann im LITRA-Blog gelesen werden.

„Mobilität ist ein Riesengeschäft“

Tagi_Mobilität ist Riesengeschäft_webIn der renommierten Schweizer Tagesanzeitung „Tages-Anzeiger“ erschien Anfang November der Artikel „Der Tesla-Trugschluss“. Dessen einseitige Kombination überwiegend richtiger Fakten zu einem verzerrten Gesamtbild der Elektromobilität löste viel Widerspruch aus. Thomas Sauter-Servaes wurde anlässlich eines grossen Interviews gebeten, ebenfalls Stellung in dieser Frage zu beziehen. Ausgehend von seiner Einschätzung der Elektromobilität als essentiellem Baustein der Verkehrswende weitet er in dem Beitrag die Perspektive auf eine systemische Betrachtung der gesamten zukünftigen Mobilität aus. Er hinterfragt die Rolle des Auto-Bausteins und skizziert mögliche Folgen autonom fahrender Fahrzeuge.

Eine digitale Fassung des Artikel „Mobilität ist ein Riesengeschäft“ ist auf den Webseiten des Tages-Anzeigers erschienen.

Digital Mode Shift – Das Ende der Mobilität wie wir sie kennen?!

mobilityAm 28. Oktober fand in Winterthur das erste regionale Delegiertentreffen des Schweizer Carsharing-Anbieters Mobility statt. Anlässlich dieser Auftaktveranstaltung war Thomas Sauter-Servaes eingeladen, den Delegierten einen Überblick über die Auswirkungen der digitalen Revolution zu geben.

Ausgehend von den Erkenntnissen des gerade prämierten Wirtschaftsbuchs „Second Machine Age“ der MIT-Professoren Erik Brynjolfsson und Andrew McAfee schilderte er seine Sicht auf die wahrscheinlichen Entwicklungspfade der Mobilität in den kommenden zwei Jahrzehnten. Im Anschluss an den einstündigen Vortrag „Digital Mode Shift – Das Ende der Mobilität wie wir sie kennen?!“ diskutierten die Teilnehmer gemeinsam mit Referent insbesondere über die Entwicklungsgeschwindigkeit. Auch wenn die vor dreissig Jahren prognostizierten fliegenden Autos weiterhin den Science-Fiction-Filmen vorbehalten bleiben dürften, waren sich die meisten Diskutanten abschliessend einig, dass die Automobilität dank Tesla, UBER, Google & Co. schon sehr bald ganz anders aussehen wird als heute.

Access & Accept – Where do you want to go today?

astraAnlässlich der diesjährigen Kadertagung des schweizerischen Bundesamts für Strassen (ASTRA) in Sursee war Thomas Sauter-Servaes eingeladen, den Impulsvortrag zum Tagungsmotto „Intelligente Mobilität“ zu präsentieren. Ausgehend von den gegenwärtigen und zukünftigen Trends im Bereich der Digitalisierung skizzierte er einen dreistufigen Entwicklungspfad unserer Mobilitätskultur bis hin zum vollautomatischen Fahren. Der alte Microsoft-Werbeslogan „Where do you want to go today?“ aus der digitalen Welt wird dabei zunehmend zum zentralen Serviceleitbild innovativer Mobilitätsdienstleistungen in der digital organisierten realen Welt.

Der Vortrag zeigte auf, wie weitgehend die Frage des technisch ermöglichten Zugangs zu Sharing- und Prosuminglösungen bereits geklärt ist und welche grosse Bedeutung nun insbesondere dem Thema „Akzeptanz“ zur Realisierung intelligenterer Mobilitätsroutinen zukommt. Abschliessend standen die zu erwartenden Reboundeffekte und ihre einschränkende Wirkung auf die technologische Fortschrittsrendite im Fokus des Beitrags.

BICAR – neue Dimensionen für die urbane Shared Mobility

bicarDie Nutzung öffentlicher Fahrzeugflotten gewinnt immer mehr an Akzeptanz. Sollen die drängenden urbanen Verkehrsprobleme jedoch zielführend adressiert werden, bedarf es ergänzender Gestaltungskonzepte im Sharingmarkt. Mit dem Mobilitätskonzept BICAR hat die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) nun einen innovativen Ansatz vorgestellt, der 2016 im Flottenbetrieb getestet werden soll.

Warum BICAR eine Marktlücke schliesst und nach dem Motto „reduce to the specs“ entwickelt wurde, erläutern Salome Berger, Adrian Burri und Thomas Sauter-Servaes in ihrem Beitrag „BICAR – neue Dimensionen für die urbane Shared Mobility“ für das Heft 3/2015 des „Internationalen Verkehrswesen„.

Der komplette Artikel ist auf den Webseiten des „Internationalen Verkehrswesens“ verfügbar.

Digitization meets mobility – Vortrag anlässlich des 32. MVG-Kolloquiums

swm_01Anlässlich des 32. MVG-Kolloquium referierte Thomas Sauter-Servaes am Hauptsitz der Stadtwerke München (SWM) zum Thema „Digitization meets mobility – Szenarien des zukünftigen Stadtverkehrs“. Ausgehend von den aktuellen Charakteristika des „digital shift“ zeigte er deren Einflüsse auf die Mobilität von heute und morgen auf. Im Fokus standen dabei die neue Markttransparenz, die dynamische Entwicklung innovativer Angebote & Kooperationen sowie die Effekte des erweiterten Multitasking-Möglichkeitsraums auf die Reisezeitnutzbarkeit.

Vortrag DMK 2014: MobilityOS oder Das Ende der Verkehrsmittelwahl

dmk2014Die Digitalisierung aller Lebensbereiche hat immer stärkere Auswirkungen auf den Mobilitätssektor. Mit der rasanten Verbreitung leistungsstarker Smartphones gewinnen digitale Werkzeuge für die persönliche Mobilitätsplanung schnell an Bedeutung.

Dominierten zunächst simple monomodale Fahrplanauskünfte auf Grundlage statischer Informationen die Online-Auskunftssysteme, basieren die digitalen Mobilitätsassistenten heute zunehmend auf multimodalen Echtzeitdaten und inkludieren erste Ticketing-Services. One-Stop-Shops wie Daimlers moovel machen multimodales Verkehrsverhalten insbesondere in urbanen Räumen zu einer attraktiven Alternative zum Dasein als MIV-Captive.

Das präsentierte Szenario geht von der Annahme aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird und der Funktionsumfang der digitalen Berater wie die Anzahl der integrierten Mobilitätsangebote weiter ansteigen werden. Der entscheidende Evolutionsschritt, der für die nahe Zukunft erwartet wird, ist jedoch der Übergang von nur Verkehrsdienstleistungsangeboten bündelnden Integrator-Services zu auf die individuellen Mobilitätswünsche ausgerichteten Curator-Apps.

Zielvision dieser neuen Assistenzsysteme ist die Reduzierung der gegenwärtigen Informationsflut auf tatsächlich nutzerspezifische Mobilitätslösungen. Dabei lernt der persönliche Kurator aus vorherigem Mobilitätsverhalten, bezieht Wetter- und Terminkalenderinformationen in die Planung ein und achtet auf ein selbstbestimmtes Ziel im Hinblick auf den verkehrsspezifischen Klimafussabdruck. Wer möchte, kann die Verkehrsmittelwahl letztlich vollständig seinem persönlichen Mobilitätsbetriebssystem überlassen – und konzentriert sich auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens.